Ausbildung
Die Fachsektion Systemische Familientherapie (SF) im ÖAGG bietet eine fachspezifische Ausbildung zum/zur Systemischen Familien- bzw. Psychotherapeut:in an.
Diese von der Fachsektion getragene und durch das österreichische Psychotherapiegesetz anerkannte Ausbildung legt ihren Fokus auf die psychotherapeutischen Konzepte und Handlungsweisen, die unter dem Begriff Systemische Familientherapie oder Systemische Therapie zusammengefasst werden können.
Fachspezifikum
Das Curriculum für das Fachspezifikum Systemische Familientherapie wird in Form einer kontinuierlichen geführten Ausbildungsgruppe organisiert. Neben den Seminaren werden selbstorganisierte regionale Peergruppen (Kleingruppen) gebildet, in welchen Live-, Video- und Exzerptsupervisionen stattfinden.
Das Curriculum ist in Form einer kontinuierlichen geführten Ausbildungsgruppe organisiert. Neben den Seminaren finden selbstorganisierte regionale Peergruppen (Kleingruppen) gebildet, in welchen Live-, Video- und Exzerptsupervisionen statt.
Die Peergruppe:
Die Peergruppentreffen sollen die Kompetenzen und Erfahrungen aus den unterschiedlichen Quellenberufen und Arbeitssystemen miteinander vernetzen und einen Rahmen dafür bieten, Lerninhalte zu reflektieren und zu üben sowie einen gegenseitigen Austausch zu ermöglichen.
In das Fachspezifikum „Systemische Familientherapie“ können nur Personen aufgenommen werden, die nachfolgende Voraussetzungen erfüllen:
- Vollendetes 24. Lebensjahr
- Abgeschlossenes psychotherapeutisches Propädeutikum
- Nachweis eines entsprechenden Quellenberufes lt. österr. Psychotherapiegesetz § 10, Abs. 2
Zudem erfordert die Aufnahme in die Ausbildung für systemische Familientherapie ein Auswahlgespräch mit den zwei ausbildungsleitenden Lehrtherapeut:innen. Die Auswahlgespräche werden nach Erhalt der Bewerbungsunterlagen vereinbart (siehe Anmeldung). Die Aufnahme bzw. Ablehnung wird dem/der Ausbildungsbewerber:in am Ende des Aufnahmeverfahrens mitgeteilt.
Ausbildungsvertrag:
Zu Beginn der Ausbildung wird mit jeder/jedem Teilnehmer:in ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Dieser regelt die gegenseitigen Rechte und Pflichten sowie die Modalitäten der Ausbildung. Der Ausbildungsvertrag wird nach dem Aufnahmeverfahren unterschrieben.
Die Anmeldung erfolgt schriftlich. Folgende Unterlagen sind beizulegen:
- Ausgefüllter Anmeldebogen mit Foto (Anmeldebogen für die nächste Ausbildungsgruppe F29 steht ab Ende April ’23 hier zum Download bereit)
- Persönlicher und beruflicher Lebenslauf
- Nachweis über das abgeschlossene psychotherapeutische Propädeutikum (Propädeutikumzeugnis)
- Nachweis eines entsprechenden Quellenberufes oder Zulassungsbescheid, wenn kein Quellenberuf vorhanden
Nach Erhalt der Bewerbungsunterlagen werden Auswahlgespräche vereinbart (siehe Aufnahmekriterien).
Vor Beginn der Ausbildung:
Ein Auswahlgespräch mit den ausbildungsleitenden Lehrtherapeutinnen.
1. Ausbildungsabschnitt:
Einführungsseminar | 32 Stunden |
Systemische Gruppenselbsterfahrung | 72 Stunden |
Theorie-/Methodikseminare | 168 Stunden |
2. Ausbildungsabschnitt:
Systemische Gruppenselbsterfahrung | 64 Stunden |
Theorie-/Methodikseminare | 192 Stunden |
Eigenständige psychotherapeutische Tätigkeit unter Supervision | mind. 600 Stunden |
Supervision in der Peergruppe | mind. 160 Stunden |
Einzel- und/oder Kleingruppensupervision | mind. 40 Stunden |
Weitere Ausbildungsteile, zu absolvieren bis zum Ende der Ausbildungszeit:
Praktikum | 550 Stunden |
Praktikumssupervision | 30 Stunden |
Selbstorganisierte Peergruppe | mind. 128 Stunden |
Einzellehrselbsterfahrung | mind. 80 Stunden |
Selbsterfahrung in einer Methode des ÖAGG | 32 Stunden |
Literaturstudium | 40 Stunden |
Abschluss der Ausbildung:
Abschlussarbeit und Abschlusskolloquium
Mit dem Nachweis aller Ausbildungsteile ist der Abschluss der Ausbildung möglich.
Die Ausbildung wird mit dem Abschlusskolloquium abgeschlossen. Die Graduierung zur/zum systemischen Familientherapeut:in erfolgt durch die Fachsektion Systemische Familientherapie des ÖAGG. Diese ermöglicht die Eintragung in die Österreichische Psychotherapeut:innenliste.
Dauer:
Für die Absolvierung aller Anforderungen ist mit einem Zeitaufwand von 4 bis 5 Jahren zu rechnen.
Theoretisch und methodisch spannt das Curriculum einen Bogen von entwicklungsorientierten, strukturellen und anderen familientherapeutischen Ansätzen, über das systemische Paradigma sowie seine Grundlegung durch den Konstruktivismus und sozialen Konstruktionismus hin zu lösungsfokussierten und narrativen Konzepten der Psychotherapie. Dabei wird auch auf aktuelle Entwicklungen der systemischen Therapie Bezug genommen.
Die Ausbildungsgruppe eröffnet einen kommunikativen Lernraum, der Lehrtherapeut:innen und Ausbildungskandidat:innen die Auswirkungen theoretischer und methodischer Vermittlung auf den Ausbildungsprozess sowie auf den Entwicklungsprozess jeder/jedes einzelnen Teilnehmer:in reflektieren lässt.
Selbsterfahrung und didaktische Angebote:
Eigene Werthaltungen, vertraute kognitive und emotionale Reaktionsmuster, persönliche Ressourcen und Einschränkungen können dabei überprüft, gefördert und verändert werden. Diese rekursive Form der systemischen Selbsterfahrung stellt einen Schwerpunkt des Ausbildungskonzepts dar.
Der gemeinsame Lernprozess soll mit einem vielfältigen didaktischen Angebot die kognitive und emotionale Verarbeitung der Lerninhalte auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen ermöglichen: z. B. Theorieinput, Demonstrationen, Übungsdesigns, Rollenspiele, Skulpturen und Systemaufstellungen, Analysen von Videobeispielen therapeutischer Sitzungen, Arbeiten in therapeutischen und reflektierenden Teams, unterschiedliche Supervisionsformen etc.
Bezeichnung | Anzahl | Einzelkosten | Gesamtkosten |
---|---|---|---|
Auswahlgespräch | 1 | € 280 | € 280 |
Einschreibe-/Organisationgebühren | 2 | € 400 | € 800 |
Ausbildungs-/Seminartage | 66 Tage | € 150 | € 9.900 |
Peergruppen SV-Tag | 20 Tage | € 150 | € 3.000 |
Einzellehrselbsterfahrung* | 80 Stunden | € 90 | € 7.200 |
Einzel-/Kleingruppen-Supervision* | 40 Stunden | € 90 | € 720 bis € 3.600 |
Praktikumssupervision* | 30 Stunden | € 90 | € 540 bis € 2.700 |
SE-Seminar in einer ÖAGG-Methode** | 32 Std./4Tage | € 600 | € 600 |
ÖAGG-Mitgliedsbeitrag | 4 Jahre | € 180 | € 720 |
Abschlusskolloquium | 1 | € 600 | € 600 |
Gesamtkosten (abhängig davon, ob SV in Kleingruppe oder Einzel absolviert wird) | min. € 24.360, max. € 29.400 |
* Kein Fixpreis; zur Berechnung wurden € 90 für Einzelsitzungen angenommen
**Kein Fixpreis; anbieterabhängiger Betrag
Die Ausbildungskosten beinhalten nicht:
- Aufenthaltskosten am Seminarort
- evtl. Reisekosten, persönliche Aufwendungen
- Arbeitsunterlagen, Literatur
Universitätslehrgang
In Kooperation mit der Bertha von Suttner Privatuniversität in St. Pölten ist es möglich, ein Studium der Psychotherapie mit der Ausbildung zum/zur Systemischen Psychotherapeut:in zu verbinden.

Im März 2019 hat erstmals der grundständige Bachelorstudiengang Psychosoziale Interventionen gestartet. Die Studieninhalte umfassen das psychotherapeutische Propädeutikum (90 ECTS), den ersten Teil des Fachspezifikums (30 ETCS) sowie Wissenschafts- und Forschungskompetenz (60 ETCS). Mit einem bereits abgeschlossenem Propädeutikum ist auch ein direkter Einstieg in das Fachspezifikum im 4. Semester möglich.
An das Bachelorstudium schließt der Masterstudiengang Psychotherapie an. Hier wird sowohl das Fachspezifikum als auch die Wissenschafts- und Forschungsmethodik (beides 60 ETCS) fortgesetzt und mit dem Titel Master of Arts abgeschlossen. Dieser Abschluss berechtigt zu einem anschließenden Doktoratsstudium.
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Ausbildungsgruppen

Kommende Ausbildungsgruppe
Ausbildungsgruppe F29: Start voraussichtlich im Frühjahr 2024
Die Gruppe befindet sich derzeit noch in Planung. Detaillierte Informationen erfolgen ab Ende April ’23 an dieser Stelle.
Bereits laufende Ausbildungsgruppen:
Leitung: Dr.in Gerda Mehta, Mag.a Saskia Drennig und Mag. Christopher Uitz
Veranstaltungsraum: Wien und Linz
Leitung: Mag.a Karin Brem-Gintenstorfer, MSc und Dr.in Elisabeth Krommer
Veranstaltungsraum: Wien
Leitung: Mag.a Saskia Drennig und Dr.in Gerda Mehta
Veranstaltungsraum: Linz, Wien, OÖ und NÖ
Veranstaltungsraum: Kärnten und Steiermark
Leitung: Mag.a Karin Brem-Gintenstorfer, MSc und Dr.in Margarete Mernyi
Veranstaltungsort: Wien
Lehrtherapeut:innen
Lehrtherapeut:innen mit voller Lehrbefugnis:
- Christine Blumenstein-Essen, DSAin (Graz)
- Mag.a Karin Brem-Gintenstorfer, MSc (1070 Wien)
- Mag.a Saskia Drennig (Groß Enzersdorf)
- Mag.a Dr.in Elisabeth Krommer (1130 Wien)
- Erich Peter Lang, DSP (Linz und Graz)
- Mag.a Renate Lettner (Waidhofen an der Ybbs)
- Dr.in Margarete Mernyi (Wien und Bad Vöslau)
- Dr.in Gerda Mehta (1210 Wien)
- Mag.a Brigitte Roschger-Stadlmayr (Salzburg)
- Mag. Wolfgang Sonnleitner (Linz)
- Mag. Christopher Uitz (Linz, Gmunden, Andorf (Schärding))
- Mag.a (FH) Julia Widowitz

Lehrtherapeut:innen mit partieller Lehrbefugnis, sortiert nach Bundesland:
- Klaus Angerer, DSA (Linz)
- Ernst Donner, MMH (Linz)
- Dr. Maximilian Kastenhuber (Linz)
- Brigitte Lassnig, DSAin (Linz)
- Univ.-Doz. Dr. Harry Merl (Gramastetten)
- Mag.a Silke Ortner (Linz)
- Franz Schiermayr, DSA (Vöcklabruck)
- Gabriele Stadler, DSAin (Linz)
- Mag.a Carolin Unger-Swoboda (Ried im Innkreis)
- Mag. Christian Zniva (Linz)
- Mag.a Sabine Colimprain
- Dr. Franz Feyerl (Zeltweg)
- Mag.a Friederike Fink (Graz)
- Mag.a Gerald Friedrich (Graz)
- Mag.a Marlis Knill (Graz)
- Eva Kriechbaum-Tritthart, DSAin Prof.in MAS (Graz)
- Dr.in Sigrid Lexel-Gartner (auf Nachfrage in Graz)
- Roswitha Preis (Liezen)
- Dipl. Päd.in Doris Rummel (Graz)
- Dr. Erich Schenk (Graz)
Lehr- und Forschungsambulanz (pta)
Der ÖAGG betreibt seit 2015 eine psychotherapeutische Ambulanz, die sowohl Gruppentherapie als auch Einzel-, Paar- und Familientherapie anbietet. Die Gruppentherapie ist durch eine Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse kostenlos, die Kosten der Einzel-, Paar- und Familientherapie werden abhängig vom Einkommen der Patient:innen festgelegt.
Den AusbildungskandidatInnen der Fachsektion SF im ÖAGG bietet diese Ambulanz folgende Möglichkeiten:
- Absolvierung eines Praktikums im Rahmen des Fachspezifikums
- Psychotherapeutische Arbeit unter Supervision im Rahmen der 600 Stunden eigenständige Tätigkeit, die im Fachspezifikum gefordert wird